Bodo's Dynamics NAV und Business Central Blog
Bodo ist ein Dynamics NAV Urgestein. Er programmiert Navision seit DOS Zeiten und hat auch keine Scheu vor .NET und schon gar nicht vor Dynamics 365 oder Azure. Viele Neueinsteiger wurden von ihm in den letzten Jahren zu Entwicklern ausgebildet. In diesem Blog veröffentlichen Bodo und andere Superhelden Interessantes aus der Welt von Dynamics 365 Business Central / Dynamics NAV und Microsoft Azure.Zahlungsverkehr mit SEPA und NAV 2013 R2
Tags: 2013 R2, r2, sepa, zahlungsverkehrMit NAV 2013 R2 hat Microsoft den Standard um ein Zahlungsverkehrsmodul erweitert, das den Export von SEPA Überweisungen und SEPA Lastschriften im XML-Format (ebics) erlaubt.
Vorbereitung
Der mitgelieferte XML-Port basiert noch auf der mittlerweile veralteten Version pain.001.001.03 (Überweisung) bzw. pain.008.001.02 (Lastschrift). Um die Schnittstelle zu aktualisieren braucht man zum Einen die Schnittstellendefinition (http://www.ebics.de/index.php?id=77) und zum Anderen etwas Geduld um die Änderungen mit der alten XML-Port-Struktur abzugleichen. Das Ergebnis gibt es hier wahlweise als .fob-Datei oder .txt-Datei:
SEPA_CT.TXT SEPA_DD.TXT SEPA_CT_DD.FOB
Um diese Objekte nutzen zu können, müssen Sie allerdings die Firmendaten auch noch um ein Feld erweitern, nämlich die Gläubiger ID. Diese ist für SEPA-Lastschriften notwendig:
Für alle, die das Feld gerne per Hand in Tabelle und Page einfügen möchten:
ID | Name |
Caption | Type | Length |
50005 | Creditor Identification No. | Gläubiger-Identifikationsnr. | Text | 35 |
Oder alternativ als Textobjekt:
T79-CompanyInformation.txt P1-CompanyInformation.txt
Einrichtung des Zahlungsverkehrs
1. Wenn Sie Lastschriften nutzen wollen, tragen Sie die Gläubiger-ID in das neu angelegte Feld in den Firmendaten ein. („Abteilungen/Verwaltung/Anwendung Einrichtung/Allgemein/Firmendaten“)
2. Öffnen Sie „Abteilungen/Verwaltung/IT-Verwaltung/Allgemein/Einrichtung Bankexport/-import“ und legen Sie jeweils einen Datensatz für Überweisung (SEPACT) und Lastschrift(SEPADD) an:
Code |
SEPACT |
SEPADD |
Name |
SEPA Überweisung |
SEPA Lastschrift |
Richtung |
Export |
Export |
Verarbeitungs-Codeunit-ID |
1220 |
1230 |
Name der Verarbeitungs-Codeunit |
SEPA CT-Export File |
SEPA DD-Export File |
Verarbeitungs-XMLPort-ID |
50000 |
50001 |
Name des Verarbeitungs-XMLPort |
SEPA Überweisung pain.001.003.03 |
SEPA Lastschrift pain.008.003.02 |
Buchungsaustausch-Definitionscode |
|
|
Nicht-lateinische Zeichen beibehalten |
Nein |
Nein |
3. Wählen Sie unter „Abteilungen/Finanzmanagement/Bankmanagement/Bankkonten“ das Konto aus, welches Sie für Lastschriften und Überweisungen verwenden wollen.
4. Im Abschnitt Transfer tragen Sie auf der linken Seite ihre Bankdaten ein.
5. Auf der rechten Seite stellt uns Microsoft, Dank der deutschen Übersetzung, vor eine kleine Herausforderung:
Format Zahlungsexport (= SEPA Überweisung Exportformat): SEPACT
Erwartetes Format SEPA-Einzugsermächtigung (= SEPA Lastschrift Exportformat): SEPADD
SEPA KÜ Nachr.-ID Nummernserie (= SEPA Überweisung Nachr.-ID Nummernserie): SEPACT-N.
SEPA EE Nachr.-ID Nummernserie (= SEPA Lastschrift Nachr.-ID Nummernserie): SEPADD-N.
Die korrigierten Feldbeschriftungen hier nochmal als NAV Objekt:
T270_Bank_Account.txt T270_Bank_Account.fob
6. Um Lastschriften auch nutzen zu können, benötigen Sie eine neue Zahlungsform, bei der der Haken „Lastschrift“ gesetzt ist.
Die Zahlungsformen finden Sie unter „Abteilungen/Finanzmanagement/Debitoren/Einrichtung/Zahlungsformen“
Verwendung des Zahlungsverkehrs für Überweisungen
Die SEPA-Überweisungen können Sie über ein Zahlungsausgangsbuchungsblatt exportieren:
1. Öffnen Sie „Abteilungen/Finanzmanagement/Bankmanagement/Zlg.-Ausg- Buch. Blätter“.
2. Füllen Sie die Zeilen, z.B. über den Zahlungsvorschlag.
3. Klicken Sie auf Zahlungen in Datei exportieren.
4. Lesen Sie die Datei in Ihrer Banksoftware ein.
Vom Verkaufsauftrag zur Lastschrift
1. Um berechtigt zu sein eine SEPA-Lastschrift durchzuführen, brauchen Sie zunächst ein SEPA-Mandat für den entsprechenden Debitor.
2. Wir erstellen für dieses Beispiel in der CRONUS AG für die „Möbel-Meller KG“ ein SEPA-Mandat:
2.1. Klicken Sie auf der Debitorenkarte im Menüband unter „Navigate“ auf „Lastschrift-Mandate“.
2.2 Erstellen Sie ein neues Mandat
3. Nun erstellen wir einen neuen Auftrag für die „Möbel-Meller KG“ mit einem „Tourenrad“.
4. Entscheidend für das Lastschriftverfahren ist nun der Abschnitt Fakturierung. Hier müssen wir den „Zahlungsformcode“ und die „Lastschrift-Mandat-ID“ des eben erzeugten Mandats eintragen.
5. Buchen Sie den Auftrag („Liefern & Fakturieren“)
6. Die SEPA-Lastschriftdateien lassen sich nicht wie man vermuten könnte über die Zahlungseingangsbuchungsblätter erstellen, sondern über „Abteilungen/Finanzmanagement/Debitoren/Lastschriften“:
7. Klicken Sie „Lastschrift erstellen“.
8. Füllen Sie die Felder im Dialog aus. Achten Sie bei der „Partnerart“ darauf, dass bei den entsprechenden Debitoren im Abschnitt „Zahlungen“ ebenfalls das Feld „Partnerart“ gefüllt sein muss.
9. Mit einem Klick auf „OK“ entsteht in der Lastschriftenübersicht eine neue Zeile (1). Um die einzelnen Lastschriften im Detail zu sehen, kann man auf „Lastschriftenposten“ (2) klicken. Der Export der SEPA-Lastschriftdatei geschieht mit einem Klick auf „Lastschriftdatei“ erstellen. Diese können Sie in Ihrer Banksoftware importieren.
Hinweis:
Sollte es einmal beim Export zu Fehlern kommen, erscheint meist diese Meldung:
Gemeint ist die Factbox, die man bei den Lastschriftposten findet: